Ein bisserl mehr über mich…
Als jemand, die sich schon in ihren frühen Zwanzigern selbständig gemacht hat, dachte ich, ich könnten “den Traum” leben: freie Zeiteinteilung und Arbeit, die mir Spaß macht.
Doch in Wahrheit hab ich mich spätestens nach dem zweiten Kind genauso an all den Strukturen und Systemfehlern aufgerieben, die uns alle Mütter betreffen.
Kein optimiertes Zeitmanagement und kein Wellnessgutschein konnten mir hier helfen. Denn das moderne Familienleben passt einfach nicht zu unseren menschlichen Bedürfnissen.
Ich schreibe und spreche über all die Missstände, denen Mütter ausgesetzt sind, aber auch über Lösungsansätze - denn Meckern allein reicht nicht!
Wovon ich überzeugt bin
01. Mütter brauchen Gemeinschaft
Mit einem kleinen Kind allein daheim zu sitzen oder sich von Spielplatz zu Spielplatz zu schleppen, ist schlichtweg unnatürlich. Wir Menschen sind dazu gemacht, unseren Nachwuchs in einer stabilen Gemeinschaft großzuziehen. Sich einsam zu fühlen, obwohl man nicht mal alleine aufs Klo gehen kann, ist ungesund und macht einen entspannten Erziehungsstil kaum möglich.
Hier ist persönliches Engagement, aber auch Unterstützung durch die öffentliche Hand und Förderungen neuer (alter) Wohnformen gefragt.
02. Weniger ist mehr
Noch ein Plastikteil, das dann aus der Spielzeugbox quillt?
Noch ein Kurs zum Schwimmen, Malen, Tanzen, Bäume umarmen und Fördern der ersten Worte auf Mandarin?
Noch mehr zuckersüße beige Outfits, die nur handwaschbar sind und sanft trockengepustet werden müssen?
Unsere To-Do- und Einkaufslisten wachsen ständig - dabei brauchen Kinder und Eltern (!) vor allem Momente, in denen nichts anderes zu tun ist, als Grashalme beim Schaukeln im Wind zu beobachten.
Sich gegen Konsum und Dauerbeschäftigung aufzulehnen, ist mittlerweile ein revolutionärer Akt. Doch Nichtstun und Nichtskaufen ist oft das größte Geschenk, das wir uns als Familie machen können.
03. Feminismus neu gedacht
Ich will als Frau kein besserer Mann sein. Ich will meine Weiblichkeit mit all ihrer Kraft und ihren Bedürfnissen leben.
Dazu braucht es Strukturen, die das anerkennen und fördern: Wäre es nicht toll, wenn man im Job nicht so tun müsste, als hätte man keine Gebärmutter (oder gar Kinder!) und zu Hause, als hätte man keinen Job?
Und warum wird die überwiegend von Frauen übernommene Care-Arbeit, ohne die unsere Gesellschaft und Wirtschaft nicht funktionieren könnte, so wenig geschätzt und anerkannt?
Es wird echt Zeit für einen Feminismus, der Frauen wirklich feiert!
Mit einer Cranio-Sacral Praxis fing’s an…
Ich hatte eine Cranio Sacral Praxis, als die Leute noch fragten “...sakral was? Hat das etwas mit der Kirche zu tun?” und ließ mich in der Masterson Method (einer Form der Körperarbeit für Pferde) ausbilden. Meine Klienten waren also viele Jahre lang nicht nur zwei-, sondern auch vierbeinig!
Lebensstationen & Fun Facts
…weiter ging’s mit einem internationalen Wellness-Business
Als Vertriebspartnerin von doTERRA mit mehreren tausend Kund:innen weltweit durfte ich im In- und Ausland Workshops halten.
Bergliebe
Das Land, das ich am häufigsten bereist hab (bisher achtmal), ist Kanada und wäre es nicht so weit weg, würde ich wohl jedes Wochenende hinfahren.
Lokalpolitik
Ich bin seit Anfang 2025 Gemeinderätin der Bürgerliste Göllersdorf und Mitglied im Familienausschuss. Denn auch große politische Umwälzungen fangen klein an und ich möchte dazu beitragen, dass unsere Gemeinde wirklich familienfreundlich wird.
Landei
Ich bin ein absolutes Landei. Kurze Ausflüge in die Stadt sind manchmal ganz lustig, aber ich fühl mich in spärlich bebautem Gebiet einfach am wohlsten. Wenn ich dann noch Wälder und Berge um mich hab, geht’s mir besonders gut, aber ich schätze auch die Hügel in meinem Zuhause, dem Weinviertel, sehr.
Wir halten Hühner und Pferde und bringen im Sommer ganze Mahlzeiten mit der Ernte aus unserem Garten zusammen.
Der größte Schritt
Ich hatte lange Zeit Schiss davor, selbst Kinder zu bekommen. In meiner Vorstellung waren Geburten ein schmerzhaftes Massaker und Muttersein vor allem komplette Selbstaufgabe.
Zum Glück hab ich mich dann doch getraut, denn die Welt wäre sonst nicht nur um zwei sensationelle Mädels ärmer, sondern auch ich hätte die für mich wertvollste Erfahrung meines Lebens verpasst.
Dies & Das
Ich liebe Granatäpfel und esse sie Kern für Kern. Ich ekel mich wahnsinnig vor Nacktschnecken, aber Spinnen sind mir wurscht. Ich kann bei fast allen Country-Hits der frühen 2000er mitsingen. Ich lerne gerade Geige zu spielen. Ich hab ein außergewöhnliches Talent für Zungenbrecher. Zimmerpflanzen haben bei mir eine sehr geringe Überlebenschance, aber mit meinem Gemüse- und Blumengarten läuft’s sehr viel besser.
Erste Anissa Österreichs
Ja, Anissa ist mein echter Name. Tatsächlich bin ich die erste in Österreich registrierte Anissa und das war anno 1983 ein recht mühsames Unterfangen, da meine Eltern beweisen mussten, dass es sich hierbei um einen “echten” Namen und nicht irgendein Fantasiewort handelt. Seitdem ist der Weg für alle nachkommenden Anissas geebnet. Gern geschehen!
Immer schon am Schreiben
Was mich mein Leben lang schon begleitet: die Liebe zum Schreiben!
Zu meiner Cranio-Sacral-Zeit hab ich gedruckte Newsletter herausgegeben (manchmal sogar mit einem “Extra”, wie z.B. einem Teesackerl!). Irgendwann hab ich auch einen Blog gestartet, in dem ich über meinen Praxisalltag und vor allem meine Arbeit mit Pferden und Reitern berichtet hab und schrieb Artikel für das Österreichische Westernreit-Magazin “Western News”.
Schon als Kind hab ich Zeitschriften für meine Freundinnen gebastelt und die einzigen Schulfächer, die mir nicht total auf den Nerv gegangen sind, waren Deutsch, Englisch und Bildnerische Erziehung.
Schreiben war aber trotzdem eher ein Hobby, eine Marketingnotwendigkeit oder persönliche Psychohygiene für mich. Ich wusste: irgendwann wollte ich mich darauf fokussieren, aber vorher gab es noch so viel (scheinbar) Wichtigeres oder Geldbringenderes zu tun.
Als ich Mutter wurde, entwickelte sich über die Jahre mein Bedürfnis, meine Erfahrungen zu teilen, aber nicht im Stil einer Mami-Bloggerin, die ganz genau weiß, wie’s geht. Sondern vor allem aus meinem Gefühl heraus, dass die Natur das Muttersein so, wie wir es gerade leben, sicher nie vorgesehen hat. Damit entstand auf der Autorenplattform substack mein Blog “Mutterinstinkt Reloaded” über die Rückbesinnung auf das, was Mütter und Kinder wirklich brauchen - und Möglichkeiten, das auch im modernen Alltag zu leben.
Und weil das Thema natürlich sehr umfangreich und komplex ist, schreibe ich auch ein Buch dazu!
Schließlich schreibt man immer die Bücher, die man selbst am dringendsten braucht…
Wir sind viele!
Wenn du auch der Meinung bist, dass bei uns Müttern “noch was geht”, dann bleib mit mir über meine Blogbeiträge und meinen monatlichen Newsletter in Verbindung.